Mit der psychischen Gesundheit ist es wie mit guter Ernährung: Oft fehlen einfach die grundlegensten Kenntnisse und Fertigkeiten. Man weiß nicht, was man einkaufen soll, man hat keine Zeit zu kochen, man stresst sich selber mit tausenderlei Aktivitäten und denkt am Ende, daß der Tagesschau-Sprecher besondere Informationen für einen persönlich vorträgt. Am Ende denken das alle 12 Millionen Zuschauer ... Nein, soviele Menschen haben keine akute Psychose. Aber befremdend ist es schon, wenn quasi eine Person des öffentlichen Lebens mitten bei einem im Wohnzimmer Handlungsanweisungen für einen Geheimauftrag verliest. Natürlich, die dumme Mehrheit versteht das nicht, denn nur man selber ist der Auserwählte, der den Text entschlüsseln kann. Dabei versteht man nicht, daß das Gehirn einfach überfordert ist und schon allein der Anblick dieses sprechenden Menschen den Geist dazu bringt, einen Bezug zu sich herzustellen. In solchen Situationen braucht das Gehirn Ruhe: eine Woche kein Fernsehen, kein Radio, keine Zeitung, keine Arbeit, keine E-Mails, kein WhatsApp. Am besten zwei. Und wenn es dann nicht besser ist, zum Arzt gehen und sich etwas verschreiben lassen, das die Synapsen beruhigt. Denn das ist wirklich kein Spaß, sondern eine ernsthafte Erkrankung kann dahinter stecken. Mit dem Essen ist es genauso. Es stehen zwar auf jedem Lebensmittel ausführliche Tabellen. Aber kaum jemand versteht sie zu lesen. Wir sind gestresst von der Arbeit, vom Nahverkehr, vom Einkauf und haben zu Hause einfach keine Kraft für eine ordentliche Mahlzeit. Machen wir also eine Dose Linseneintopf auf und schon haben wir den Salzbedarf des Körpers für einen Tag weit überschritten. Kein Wunder, wenn der Blutdruck so hoch ist. Ein gesunder Eintopf hätte ungefähr 300 mg Natrium pro 100 Gramm. Bei den Fertiggerichten und Salaten sind es aber 1000 mg und darüber. So etwas sollte man auf die Dauer nicht zu sich nehmen. Im Prinzip macht man sich selber krank. Man arbeitet zu viel, man geht zuviel auf Partys, man stresst sich mit E-Mail und Internet, man raucht zuviel Drogen, man trinkt zuviel Alkohol, man macht sich krank mit Beziehungsstreß und wenn man keine Beziehung hat, macht einen das auch krank. Ein gesundes Maß zu finden ist nicht einfach. Vor allem sollte man sich davon freimachen, dieses oder jenes unbedingt tun zu müssen. Man sollte abwägen, bringt mich das wirklich weiter oder setze ich mich damit nur unnötigem Streß aus? Ein paar Abstriche im Leben zu machen, bringt einen nicht um. Wer 100 Prozent erreichen will, landet schnell in der Grube ... Die Ursachen für psychische Erkrankungen sind noch nicht restlos aufgeklärt. Mir als Informatiker gefällt die These der Fehlprogrammierung. Das kann schon mit Streß im Mutterleib beginnen und mit einer schwierigen Familie und Mobbing in der Schule weitergehen bis hin zu überfordernder Arbeit und Unglück in Liebesdingen. Der Mensch und sein Stoffwechsel sind SEHR kompliziert. Kein Wunder, daß da, wenn der Programmierer zu sehr abgelenkt ist, das eine oder andere Komma vergessen wird, oder ein Semikolon, und schon erscheinen irgendwelche Zeichen auf dem Bildschirm, die da nicht hingehören. Sagen wir nun, der Fehler ist simpel und einfach zu beheben. Aber er ist nun mal über die Jahrzehnte fest programmiert. Nun gibt es aber mittlerweile Wundermittel, die solche Kommafehler unsichtbar machen können, nur muss man sie täglich einnehmen, damit das Programm ordentlich arbeitet. Solche Wundermittel heißen Neuroleptika und ermöglichen Menschen, die sonst mit einem solchen Kommafehler schwer krank wären, ein erträgliches Leben. Es gibt also Hilfe. Man muss nur erkennen, daß man hilfebedürftig ist und Hilfe annehmen. In der Psychose ist das ein Problem, denn man ist gerade dabei ein großes Geheimnis aufzudecken, was will man da mit Tabletten ... Daß das Gehirn in eine gedankliche Falle geraten ist, erkennt man nicht. Man sieht, man spürt, was man noch nie gesehen und gespürt hat. Doch das sind nur die Synapsen und keine göttliche Eingebung! Das ist leider deprimierend, aber die Wahrheit. Die Wahrheit ist: das sind Zeichen einer Erkrankung und man sollte zum Arzt gehen. Das geht hundertausenden Menschen in Deutschland und Millionen auf dieser Erde genauso und sie müssen sich von nun an jeden Monat ein Rezept für die Apotheke geben lassen. Das ist wahrlich keine Schande. Kommen wir nochmal auf das Essen zurück. Kaum jemand weiß, daß man gesättigte Fette (steht auf der Packung) nur bis etwa 19 Gramm insgesamt täglich zu sich nehmen sollte. Wegen der Verkalkung der Gefäße. Nun kann man sich eine Liste machen und täglich den Taschenrechner zücken, aber das ist recht aufwendig. Einfacher ist eine Ernährungs-App, die sämtliche Tabellen für nur alle denklichen Lebensmittel gespeichert hat. Damit bekommt man schnell heraus, mit welchen Lebensmitteln man sich die Bilanzen "versaut" und welche Lebensmittel die Bilanzen stärken. Einfach mal probieren ... Dabei kommt heraus, daß die gesündesten Sachen oft nicht viel kosten. Für die Psyche sind Pausen ab und zu unverzichtbar. Sie kosten auch nichts und füllen den Akku der Gesundheit wieder auf. Pausen sollte man fest einplanen oder zumindest ein Gespür dafür entwickeln: Jetzt reicht es aber! Eine Runde um den Block oder Licht aus, Glotze aus und aufs Sofa, Nickerchen machen. Das will ich jetzt befolgen und mache für heute Schluß ...
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